Mitten am Tag ergibt sich sehr plötzlich eine Wendung, die möglicherweise mein ganzes Jahr beeinflussen wird. Durchaus auf gute Weise, aber für den Moment bin ich noch am Verarbeiten. Was es damit genau auf sich hat, werde ich erst später ansprechen können, ich halte es aber auf diese Weise fest. Für mich und meine Erinnerung. Denn der restliche Freitag verlief ziemlich angenehm normal.

Um kurz nach 6 Uhr starte ich mit einem Flow auf der Matte. Ich überrasche mich gerade selbst damit, denn seit Jahreswechsel bin ich konsequent dabei, ohne dass es ein expliziter Vorsatz war. Aber ich habe endlich festgestellt, was die Hürden waren, die mich davon abhielten.

Es folgt die Zusammenstellung der Brotdose fürs Kind. Auf Wunsch mit sehr gelben Bananen. Dabei denk ich, ich müsste eigentlich das Bild besser belichten können. Aber dann müssen wir schon los.

Zurück vom Schulweg nehme ich erstmal meine Zettelwirtschaft in Angriff. Uraltes Schmierpapier wird hier bis zum letzten genutzt, aber ab und an muss es konsolidiert werden. Die Tageslichtlampe scheint dabei fleißig gegen das Hamburger Grau an.

Um 9 Uhr geht es ins Co-Blogging von The Content Society, meiner Blogger-Community. Wir sind richtig viele heute, es gibt einige neue Gesichter dabei. Die Stimmung ist wie immer motivierend.

Allerdings verblogge ich heute nicht das Wochenthema, das ist bereits veröffentlicht, sondern setze mich endlich daran, meinen Newsletter von der alten auf die neue MailerLite Plattform zu migrieren. Dat dürt een beten. Eigentlich will ich auch noch meinen Newsletter schreiben, es kommt auch in Word einiges zusammen, aber fertig werde ich heute nicht damit.

Weitere alte Schmierzettel halten bei der Konzeptionierung meiner Kurse her. Ich krabble auf dem Boden herum und verschiebe Kurselemente hin und her.

Als ich kurz in die Küche gehe, denke ich einen Augenblick, dass ich das hier auch noch erledigen muss. Dann fällt mir ein, dass mein Mann da und damit dran ist und lass es stehen. Ab, zurück an den Schreibtisch.

DHL kommt vorbei und bringt mir neuen Lesestoff. Die liebe Ina hat einen ähnlichen Lesegeschmack wie ich und leiht mir den ersten Schwung Bücher aus einer Reihe. Ich freu mich, dass ich jetzt schon weiß, mit welchem Buch ich weitermachen kann, wenn ich mein aktuelles fertig hab. Muss nur noch die Reihenfolge dieser drei feststellen.

Der Nachmittag ist von Nachdenken und Verarbeiten geprägt. Ich habe nach einem spannenden Gespräch einiges zu durchdenken und treffe auf hunderte Glaubenssätze, die plötzlich aufploppen. Eine Vielzahl an Emotionen kommt für mich sehr unerwartet hoch.

Da bin ich froh, dass Freitag ist und ich endlich wieder zum Kickboxen kann. Krankheitsbedingt war ich seit Anfang Dezember nicht mehr dort und mir hat es so sehr gefehlt. Das ganze Training durch grinse ich wie ein Honigkuchenpferd, obwohl ich mich voll auspowere. Verschwitzt, erschöpft und glücklich bin ich am Ende.

Während ich weg war, ist noch dieses Buch für mich angekommen. Ich schlich schon letztes Jahr drum rum, hatte dann aber mit anderen Dingen zu kämpfen, von Planung und Effizienz war wenig zu merken. Jetzt bin ich gespannt, ob ich es sinnvoll ein- und umsetzen kann, was ich da raus lernen werde.

Vorm ins Bett gehen nehme ich noch mein Pessar wieder raus und versorge meine Vagina und Vulva mit Estriol. Perimenopause lässt grüßen.

Dann fall ich müde ins Bett und lese noch ein bisschen.