“Beckenbodentraining? Klar, ich mache Beckenbodentraining auf der Toilette. Immer wenn ich auf der Toilette sitze, halte ich einfach den Urinstrahl für einen Moment an.”
Halt! Stopp! Nein! Bitte tu das nicht!
Leider kursiert immer noch bei vielen der Gedanke, dass die Pipi-Stop-Übung hilfreiches Beckenbodentraining sei. Dem ist nicht so, im Gegenteil, dieser Vorgang ist kein Beckenbodentraining und kann auf die Dauer diverse Beschwerden hervorrufen, ohne dabei Vorteile zu bieten.
Also ist das schonmal kein Beckenbodentraining auf der Toilette! Aber was ist es dann?
Was kann ich auf der Toilette für meinen Beckenboden tun?
Verabschiede Dich von dem Gedanken, Deinen Beckenboden auf der Toilette trainieren zu müssen. Und freunde Dich mit dem Ansatz an, Deinen Beckenboden beim Toilettengang zu entlasten.
Folgende Punkte solltest Du auf dem stillen Örtchen beachten:
- Schwebe nicht über der Klobrille! Setz Dich lieber hin, am besten so, dass Deine Füße auch flach und nicht nur mit den Zehenspitzen auf dem Boden aufkommen. (Nimm im Zweifel einen Hocker.) Das entspannt die Muskulatur im Becken und ermöglicht so dem Schließmuskel, sich leichter zu entspannen und den Urin fließen zu lassen.
- Press nicht mit Druck alles schnell heraus! Selbst wenn Du es eilig hast. Mit Anspannung arbeitest Du wieder gegen die eigentlichen Funktionen an. Wenn der Urin raussoll, müssen die entsprechenden Muskeln locker lassen können.
- Spann nicht andauernd Deinen Hintern an! Wenn Du andauernd die Pobacken zusammenkneifst, sei es aus seelischer Anspannung heraus oder um Stabilität zu kreieren, ist auch Dein Beckenboden dauerhaft angespannt. Das macht es ihm sehr schwer, locker zu lassen.
Was kann ich tun, wenn mein Beckenboden zu angespannt ist?
Wenn Du manchmal das Gefühl hast, dass es einen Moment dauert, bevor Du hinreichend entspannen kannst, um loszupinkeln oder auch, dass Du Deine Blase nicht ganz entleeren kannst, dann ist Dein Beckenboden vermutlich zu angespannt, also hyperton.
Kurzfristig kannst Du wie folgt Abhilfe schaffen: Im ersten Falle, indem Du ganz bewusst langsam und lange ausatmest. Im Falle von Restharn in der Blase, bewege Dein Becken ein paar mal vor und zurück und stehe ggf. auch einmal auf und setz Dich wieder hin. Was Du nicht tun solltest ist, die vollständige Leerung mit Druck zu erzwingen oder lange sitzen zu bleiben.
Langfristig solltest Du bei einem hypertonen Beckenboden so trainieren, dass Du wieder Länge in die Beckenbodenmuskulatur bekommst, und zwar vor allem auch unter Belastung, um die dauerhafte Anspannung loszuwerden und Deinem Beckenboden wieder seine ganze Funktionalität zugänglich zu machen.
Was ist besser als Beckenbodentraining auf der Toilette?
Kurz gesagt: Nachhaltiges Beckenbodentraining, welches mehr als nur das reine Training umfasst und Dir hilft, eine gewisse Körperkompetenz zu entwickeln. Dazu kommt die Umsetzung im Alltag. Wenn Du verstehst, was in Deinem Körper vorgeht, in welchen Momenten und wodurch Dein Beckenboden belastet wird, dann kannst Du die Ursachen in Angriff nehmen.
Was es dafür braucht, lernst Du im Training. Verinnerlichen wirst Du es, indem Du es auf ganz alltägliche Aktivitäten anwendest. Wie genau das für Dich und Deine Lebensumstände aussieht, das bringe ich Dir unter anderem in meiner 1:1 Begleitung Empower Your Core bei!
Möchtest Du mehr darüber erfahren oder mir Fragen stellen? Dann vereinbare einen unverbindlichen Kennenlerntermin mit mir und wir reden darüber, was Dich belastet, wie Du es angehen kannst und ob ich die richtige dafür bin, Dich auf dieser Reise zu begleiten.
Anmerkung: Dieser Artikel ist an Tag 4 der Blogdekade im Februar 2023 entstanden. Vom 11.02. bis 20.02.2023 schreiben viele Bloggerinnen in TheContentSociety innerhalb von zehn Tagen bis zu zehn Blogartikel. Es ist meine zweite Blogdekade, und dieses Mal lege ich meinen Fokus darauf, möglichst kurze Artikel zu schreiben und meine Blogsammlung um ein paar Definitionen und häufig auftretende Fragen zu erweitern.
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