Endlich mal ein 12. des Monats, der auf einen Tag trifft, an dem ich nicht vergesse Fotos zu machen und der sich thematisch für mich sehr on brand bewegt.
Ich starte leicht verschlafen in den Tag und schmeiße beim Brotdose zubereiten erstmal die Butter durch die Küche. Ich freue mich über die richtigrumme Landung. Passt doch. Und ja, das sind Barfußschuhe in der Winterstiefelausgabe. Ich trage die als Hausschuhe im Winter, da ich immer kalte Füße habe.
Die Brotdose wird rechtzeitig fertig. Mit reichlich Proviant, denn ich wurde gebeten: “Mami, kannst Du mir etwas mehr mitgeben, dann kann ich anderen Kindern was abgeben.” Sehr gerne, mein Schatz.
Bevor es ich das Haus verlasse, mache ich einen Abstecher ins Bad, um mir mein Pessar einzusetzen. Östrogensalbe hilft für den Flutschfaktor und gegen Austrocknung. Die blaue Halbrolle da an der Seite liegt übrigens immer unterm Waschbecken und ist in täglicher Benutzung.
Dann geht es los, das Kind in die Vorschule begleiten. Ich liebe es, dass wir mittlerweile zu Fuß gehen können und ich so schon gleich morgens eine große Runde Schritte sammeln kann. Es ist noch ganz schön düster um die Zeit. Zum Glück nur noch 9 Mal schlafen, bis zur Wintersonnenwende. Dann werden die Tage endlich wieder länger. Countdown läuft.
Dann bereite ich mein Frühstück vor, auch wenn ich es erst später esse. So kann alles schön durchziehen.
Der Arbeitstag beginnt mit einem Personal Training. Ich zeige einer 1:1 Kundin verschiedene Übungen, die sie für einige Wochen durchführen sollen, um die Pronation ihrer Füße zu adressieren. Denn die Füße sind das Fundament, auf dem wir stehen und ihr Zustand hat auch einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf unseren Beckenboden.
Nach einem weiteren Termin, bei dem ich nur zuhören muss, mache ich mich auf den Weg einmal quer durch die Stadt. Auch wenn ich gerne einen anderen Anlass hätte, dort hinzufahren, freue ich mich darauf.
Denn ich fahre zu Sabrina Nieland, um mit ihrer Hilfe nochmal mein Pessar zu überprüfen und gegebenenfalls ein Neues anzupassen.
Ungeschönte Wahrheit: Pessaranpassung ist ein flutschig-schmieriges Geschäft. Sabrina überprüft den Sitz meines aktuellen Pessars, bestätigt meine Vermutung, dass es die Blase nicht mehr ganz hält und wir probieren mehrere andere aus. Nicht alle funktionieren. Ich bekomme zwei nicht einmal eingesetzt. Aber eines passt, wackelt und hat Luft. Ach nein, passt, stört nicht und hält gut. So soll das.
Bei aller Nervigkeit des Themas, bei allem Frust, der für mich auch mit dieser Thematik einhergeht, bei allen Ängsten, die auch ich immer mal wieder hochblubbern habe: ich habe trotz der Thematik auch viel Spaß mit Sabrina und lache zwischendurch mehrfach herzhaft. Eine Pessaranpassung kann auch Situationskomik mit sich bringen. Vor allem, wenn man so einfühlsam, verständnisvoll und kompetent betreut wird, wie es hier der Fall ist. Und so passt dieses Bild in ihrer Praxis hervorragend! Sabrina empowert mich. Ich kann es weitergeben. Dafür bin ich dankbar.
Auf dem Heimweg muss ich noch einen Schlenker fahren, um ein Paket abzuliefern. Ich erfreue mich in der Einkaufsstraße an der Weihnachtsbeleuchtung gegen den schönen dunkelblauen Himmel.
Letzter Stopp auf dem Heimweg ist noch die Apotheke. Ich habe die letzten 30 Tage testweise Progesteron genommen, um zu sehen, ob das die perimenopausalen Beschwerden, die mich in den vergangenen Monaten massiv aus der Bahn gekegelt haben, lindert. Der Testlauf war ein voller Erfolg, deswegen konnte ich heute das Nachfolgerezept einlösen. Mehr darüber, wie mein Weg dahin war, werde ich demnächst in meinem Jahresrückblick schreiben. Es war das Thema, das mein Jahr stark bestimmt hat. Für heute ist das aber erstmal das Ende, denn es macht die 12 voll.
Liebe Aimée,
Finde dein 12 von 12 sehr spannend. Reingelesen habe ich aufgrund deines Fotos von der Progesteron Packung. Ich nehme die gleichen Kapseln und mein Schlaf hat sich dadurch verbessert. Wünsche mir für uns Frauen noch mehr Aufklärung zur Veränderung in der Menopause und was für Möglichkeiten es gibt.
Liebe Grüße Silvia
Liebe Silvia,
der Schlaf hat sich bei mir auch instant massiv verbessert. Und dann auch diverse andere Symptome. Was für ein Unterschied, ich bin ein anderer Mensch.
Die Aufklärung ist noch rar, aber ich fand zum einen Woman on Fire von Dr. Sheila de Liz hilfreich, @gynaekologisch auf Insta informiert auch gut und ganz viel hab ich auf https://www.balance-menopause.com/dr-louise-newson/ von Dr. Louise Newson gelernt. Vielleicht ist da ja auch was Hilfreiches für Dich dabei.
Liebe Grüße
Aimée
Super, vielen Dank für die zusätzlichen Tipps. Woman on Fire kenne ich natürlich bereits, fand’s großartig erklärt.
Liebe Grüße,
Silvia
Liebe Aimée,
Ich denke, dass es kein Zufall ist, dass ich dein 12von12 in der Gruppe gefunden und gleich gelesen habe! Wow, wie interessant du alles beschreibst, ich bin seit einigen Jahren in einer sehr komischen gesundheitlichen Phase… Die Ärzte schieben ständig alles auf die Psyche und wollen mir Antidepressiva verschreiben, die ich nicht vertrage… Mich quälen nicht nur Gelenks- und Muskelschmerzen (nun wurde Fibromyalgie diagnostiziert und seit langem Chronic Fatigue nach EBV…) trockene Schleimhäute, Haut und Augen, Sehstörungen und weiß der Kuckuck, was alles noch… Das ist ja nicht normal… Die Salbe klingt interessant und bei Hormontherapie wurde mir wegen einem vergrößerten Lymphknoten in der Brust abgeraten… Wo kann ich ansetzen, reinlesen usw.? Hast du Ideen für mich?
Also 12von12 können schon bereichernd sein, auch für andere! Herzensgrüsse Sue
Liebe Sue,
wie schön, dass Du meinen Artikel gefunden hast!
Ich würde Dir zum Einstieg das Buch “Woman on Fire” von Dr. Sheila de Liz empfehlen. Darin erklärt sie sehr verständlich den aktuellen Stand der Wissenschaft bzgl. Hormonersatztherapie und vor allem auch die Myriade an Symptomen, die mit den Wechseljahren einhergehen kann, von denen viele aber immer noch nicht wissen, dass sie mit der Hormonumstellung zu tun haben. Auch Mythenaufklärung bzgl. Brustkrebs und Hormonen wird darin behandelt. Selbst wenn der Schreibstil nicht mein Favorit war, der Inhalt ist aktuell (ich habe mich auch bei mehrere Quellen über die letzten zwei Jahre aus den USA und UK informiert), das ist für mich relevant.
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Findung von Antworten.
Ganz liebe Grüße
Aimée
Danke liebe Aimee für deine Information und den Buchtipp! Jedenfalls bleibe ich dran und lass mich nicht in die Psychodepri-Schiene von den Ärzten “abschaseln”, wie wir so schön in Österreich sagen, denn im Herzen bin ich seit jeher kraftvoll und voll lebensbejahend! Danke nochmal für Deinen Beitrag… Ich werde jetzt öfters bei dir vorbeischauen!!! Herzensgrüsse, Sue
Liebe Aimée,
wie süß ist das denn bitte, dass dein Kind sagt:” Mami, kannst Du mir etwas mehr mitgeben, dann kann ich anderen Kindern was abgeben.” Da bekomm ich sofort Gänsehaut 🙂 Und der Inhalt der Brotdose sieht wahnsinnig lecker aus und es ist genug zum abgeben drin. Ich habe immer noch Gänsehaut, so schön finde ich das.
Ich wünsche dir noch eine schöne Woche und eine entspannte und besinnliche Adventszeit 🎄
Danke, dass wir dich durch deinen Tag begleiten durften.
Liebe Grüße
Anja
Liebe Anja,
ja, mein Kind ist erstaunlich empathisch, ich bin auch immer ganz gerührt, wenn es sowas raushaut.
Wie schön, dass Dir das auch so ne Freude macht und Du mich begleitet hast.
Dir auch eine wunderbare Adventszeit!
Liebe Grüße
Aimée