Let it go! – Bauch einziehen? Hör auf damit!

28. Aug 2022 | 2 Kommentare

Leider ist es so, dass viele Frauen dauerhaft ihren Bauch einziehen, da unsere Gesellschaft viel Wert auf Optik legt. Ein flacher Bauch wird immer noch an vielen Stellen als ein erstrebenswertes Ideal propagiert. Dabei ist es ganz normal, keinen flachen Bauch zu haben. Zudem bedeutet einen flachen Bauch zu haben, noch lange nicht, einen funktionalen Bauch zu haben.

Zieh also bitte nicht dauerhaft Deinen Bauch ein!

Es tut Dir nicht gut! Es tut Deiner Körpermitte und Deinem Beckenboden nicht gut. Du darfst lockerlassen, entspannen, loslassen, ausatmen. Dein Wert hängt nicht von Deinem Aussehen ab! Dauerhaftes Einziehen erhöht den Druck im Bauchraum. Außerdem können so Deine Bauchmuskeln nicht funktional aktiviert werden und Du kompensierst an anderen Stellen auf nicht optimale Weise.

Bauch einziehen kann viele Beschwerden verursachen

Rückenschmerzen können z.B. eine Folge sein. Und auch Deine Atmung kann aufgrund der Anspannung nicht optimal fließen. Weitere Verspannungen können sich als Muster festsetzen und sich auf vielfältige Weise bemerkbar machen. Das können u.a. Beschwerden mit dem Beckenboden, Menstruationsbeschwerden oder der Verdauung sein. Auch Dein autonomes Nervensystem ist so dauerhaft Stress ausgesetzt.

Es ist ganz normal, einen Bauch zu haben. Zieh ihn nicht ein!

Fällt es Dir schwer, einfach lockerzulassen? Keine Sorge! Du bist nicht allein damit! Sei lieb zu Dir selbst und gib Dir Zeit. Versuche es vielleicht mal auf allen Vieren. Positioniere Dich auf Deinen Knien und Händen und erlaube Dir Deinen Bauch zu entspannen. Wenn Deine Handgelenke das nicht mögen, kannst Du Dich auch auf die Unterarme stützen, oder den Kopf auf Kissen ablegen.

Bauch einziehen wieder “verlernen”

Schließe die Augen und atme tief in den Brustkorb, mit dreidimensionaler Atmung. Und beim Ausatmen lässt Du ein Stück weit los. Beim nächsten Atemzug noch ein Stück weit mehr. Hier geht es um Entspannung und Loslassen.

Vielen fällt das wirklich zu Beginn sehr schwer. Zumal es im Gegensatz zu einer Core-Strategie steht, in der wir die Körpermitte aktivieren wollen. Nur funktioniert diese Aktivierung eben anders, als durch reines Bauch einziehen. Dazu kannst Du in diesem Artikel über gute Core-Strategie mehr lesen. Um genau die anzuwenden, musst Du aber eben auch locker lassen können. Also: let it go!


Anmerkung: Dieser Artikel ist an Tag 8 der Sommer-Blogdekade 2022 entstanden. Vom 21.08. bis 30.08.2022 schreiben viele Bloggerinnen in TheContentSociety innerhalb von zehn Tagen bis zu zehn Blogartikel. Es ist meine erste Blogdekade, und ich bin neugierig, wie viele Artikel ich tatsächlich in dieser Zeit erstellen kenn, ohne mich von meinem inneren Perfektionisten ausbremsen zu lassen.

2 Kommentare

  1. Ich kann das irgendwie nur im Sitzen, dass es sich „entspannt“ anfühlt. Im Stehen weiß ich gar nicht wie das gehen soll 🙁 Wenn ich „locker“ lasse, hab ich eher ein extremes und unangenehmes Spann-Gefühl, als ob der Bauch jetzt extra rausdrückt und es sieht auch eher bierbauchmäßig aus. Das kann doch auch nicht normal sein:(

    Antworten
    • Liebe Mona,
      das ist nicht ungewöhnlich, das zu Beginn schwer zu finden, es ist ja ungewohnt. Im Stehen kann auch noch eine Haltungspräferenz hinzukommen, die Dir das Lockerlassen schwer macht. Wenn die Rumpfmuskulatur nicht entsprechend trainiert ist, dann ist das anstrengend sich aufrecht zu halten und der Körper sucht sich einen Weg, wie er Halt finden kann. Eine Möglichkeit der Kompensation ist dann eben, dass wir unbewusst den Bauch einziehen.

      Da das dem Beckenboden nicht dienlich ist, empfiehlt sich zum einen Übungen, um die Rumpfmuskulatur zu stärken. Und zum anderen festzustellen, welche Haltungsmuster und Bewegungspräferenzen Du hast und dann immer wieder bewusst drauf zu achten, wann Du in diese verfällst und sanft zu korrigieren. Und ich meine wirklich sanft, mit kleinen Änderungen und unterstützendem Training, sonst kann es passieren, dass man überkorrigiert und Spannung auf Verspannung drauflegt. Das will ja auch keiner.

      Für den Bauch im Kontext vom Stand, schau mal, wenn Du stehst, ob Du Dein Gewicht eher auf dem Vorder- und Mittelfuß hast oder auf den Fersen. Um das zu überprüfen, halte einen Gürtel oder einen Bademantelgurt mit Knoten, mit dem schweren Ende nach unten an der Seite Deines Beines, ungefähr da, wo der Oberschenkelknochen an der Seite der Hüfte beginnt. Dann lass den Gürtel runterhängen, fälle also ein Lot, und schau, wo der untere Teil baumelt.

      Wenn er nicht über dem Knöchel baumelt, sondern weiter vorne, dann schiebe mal Deinen Po ein kleines bisschen nach hinten raus, bis das Ding beim Knöchel baumelt, Dein Gewicht also auf den Fersen liegt.

      Das kann man auch immer ganz gut am Waschbecken überprüfen. Viele tendieren dazu, sich mit dem Bauch vorne anzulehnen, weil sie das Becken so vorschieben. Da kann man sich dann auch immer wieder selbst dran erinnern, das Becken nach hinten zu verschieben. Und ja, am Anfang fühlt sich das an, als ob man mit so einem Mega-Enten-Popo rumläuft. Tut man aber nicht, das fühlt sich nur so an, weil es ungewohnt ist.

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